Das Corona-Virus schränkt uns im Alltag sehr ein. Am meisten aber stört viele, dass sie nicht wie gewohnt verreisen können und vor allem ihren Urlaub so genießen wie gewohnt. Das Virus zwingt uns umzudenken, neue Wege zu gehen oder aber auch alte Wege neu zu erforschen. So entdecken viele Deutsche, Schweizer und Österreicher ihre eigene Heimat wieder neu als Urlaubsort.
Natürlich haben es Schweizer und Österreicher noch einfacher, sich ein Urlaubsziel auszusuchen. Aber auch Deutschland muss sich mit Bayern, der Nordsee- und Ostseeküste nicht verstecken. Viele Seen laden zur Naherholung ein und Berge gibt es auch zu besteigen. Leider sind die typischen Urlaubsgegenden aber in allen drei Ländern schnell überfüllt, weil sehr viele Menschen Natur, Berge und Wasser genießen wollen.
Urlauben kann man aber auch anderswo, denn überall gibt es tolle Landschaften, Auen, Wanderwege, Hügel, Weinbauorte und malerische Flussläufe. Mit ein bisschen mehr Phantasie als sonst und mehr Eigeninitiative kann man freie Tage auch ohne Auslandsaufenthalt und fernab von den Hotspots in Epidemie-Zeiten schön gestalten.
Wandern, Picknicken, Wein kaufen
Deutschland hat zum Beispiel doch ein paar interessante Weingegenden wie die Ahr, Baden, Franken, die Hessische Bergstraße, das Mittelrheingebiet, die Mosel, die Nahe, die Pfalz, den Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg. Den Römern sei es gedankt, dass die Deutschen heute überhaupt Wein anbauen. Überall, wo Wein angebaut wird, gibt es auch malerische kleine Orte und Wirtschaften, die zum Wein kaufen und einkehren einladen. Besonders, wenn das Wetter noch schön ist, kann man dies bedenkenlos genießen.
Weinorte bieten so gut wie immer eine schöne Landschaft mit tiefen Tälern, schroffen Felsen, idyllischen Wiesen und den Weinbergen selbst. Eine Wanderung durch die Weinberge macht der ganzen Familie Spaß und kann beliebig oft wiederholt werden.
Wer vermeiden will, in Corona-Zeiten irgendwo einzukehren, der nimmt sein Essen einfach mit. So kann man auch mit dem Bollerwagen losziehen. Das Essen selbst zubereiten und wo auch immer die Familie möchte zu genießen, ist für alle ein außergewöhnliches Erlebnis. Besonders dann, wenn man ausreichend und leckere Speisen und Getränke mit sich nimmt, ist es für die Kinder interessant zu sehen, wie gut man sich unterwegs selbst versorgen und somit auch eine Menge Geld sparen kann!
Dick belegte Sandwiches oder gefülltes Fladenbrot muss man nicht beim Bäcker oder namhaften Fast Food Ketten kaufen: Die können Mama und Papa mindestens genauso lecker zuhause selber zaubern! Dazu gehört ja auch nicht viel: Wurst und Käse als Belag oder vegetarische Varianten, Salatblätter, Tomaten, hart gekochte Eier, Gurken. Dazu wählt man entweder selbst zubereitete Dips und Saucen oder kauft sich Remoulade oder Sandwich-Saucen. Als Brot taugen Baguettes, Brötchen, Bagels, Hörnchen oder eben Fladenbrot in Ecken geschnitten. Die Kinder werden keine Pizza, Pommes oder Spaghetti vermissen, wenn sie beim Wandern Pause machen und selbst gemachte Sandwiches verzehren dürfen. Ebenso lassen sich noch ungeschnittene Tomaten, Gurken und anderes Gemüse mit sich führen. Äpfel, Pfirsiche und anderes Saison-Obst kommen auch immer gut an.
Perfekt ist, wenn man eine Kühlbox dabei hat, die man zuhause einfach mit handelsüblichen Kühl-Elementen befüllt hat. Zum Nachtisch kann man sich fertige Joghurts mitnehmen oder man mischt zuhause bereits einen Obstsalat oder eine Quarkcreme. Nur Nachtische mit Sahne und rohem Ei sind nicht zu empfehlen für unterwegs.
Wer gar nicht so anspruchsvoll ist, dem wird immer ein Brot oder Baguette, eine Salami, ein Stück Käse oder Vegetarisches langen. In diesem Fall braucht man auch noch nicht mal ans Kühlhalten zu denken.
Gut vorbereitet sein und gut planen
Für Urlaubstage in der Heimat heißt es vor allem: Gut vorausplanen, sich schöne Ziele aussuchen, im Internet nach Sehenswürdigkeiten und Tipps recherchieren. Wer einfach nur so ins Blaue losfährt, verpasst dann doch einiges unterwegs.
Wer lange Wanderungen plant, sollte an den Fitnessgrad aller Familienkinder denken. Kleine Kinder sollten auch nicht die ganze Strecke laufen müssen, sondern mit dem Bollerwagen auch mal gezogen werden können. Und die erwachsenen Büromenschen sind vielleicht auch keine langen Wanderungen von einem Tag auf den anderen gewöhnt. Man kann langsam anfangen am ersten Tag und erstmal schauen, wie lange man gehen möchte und wie weit die Strecken für alle sein können, damit auch jeder aus der Familie Spaß und Freude an der Wanderung hat.
Nicht alle Menschen mögen Wandern, aber das liegt oft nur daran, dass man in der Vergangenheit vielleicht mit Wanderkollegen unterwegs waren, die ein zu strammes Tempo vorgegeben haben. In der Gruppe heißt es einfach, Rücksicht aufeinander nehmen.